
Fortschritte beim Bau: Polizeiinspektion Augsburg West im Endspurt
Auf einem 6455 m² großen Grundstück des Freistaats Bayern inmitten des Stadtteils Kriegshaber auf dem Areal der ehemaligen Reese-Kaserne an der Bürgermeister-Ackermann-Straße entsteht seit Frühling 2022 die neue Polizeiinspektion Augsburg West. Einziehen werden hier die aktuellen Polizeiinspektionen Augsburg 5 und 6, mehrere Einsatzzüge des Polizeipräsidiums Schwaben Nord, Verkehrserzieher und Teile der Augsburger Kriminalpolizei. Das Staatliche Bauamt Augsburg plant die Übergabe des neuen Gebäudes für Januar 2026. Am Donnerstag, 20.02.2025, konnte sich die Presse über den Fortschritt informieren.
Über den Fortschritt der Arbeiten an der PI-West, wie die neue Polizeiinspektion Augsburg West genannt wird, konnten sich letzte Woche Vertreter der Presse informieren. Bei einer Führung wurden die verschiedensten Fragen zum Bau und den Besonderheiten des neuen Gebäudes beantwortet. Besonders im Fokus standen dabei die nachhaltige Bauweise und die moderne Architektur.
Mittlerweile ist die neue PI-West mit ihrer markanten Ziegelfassade bereits von der Bürgermeister-Ackermann-Straße gut sichtbar. Zur Entwurfsfindung richtete das Staatliche Bauamt 2019 einen Architekturwettbewerb mit 15 Teilnehmenden aus, welchen das Büro Schwinde Architekten aus München für sich entschied. Das Gebäude besteht aus einem zweigeschossigen Mantelbau und einem fünfgeschossigen Kopfbau, die beide barrierefrei sind. Mit einer Länge von ca. 77 m, einer Breite von 46 m und einer Höhe von 19 m gruppieren sich die Gebäudeteile um zwei Innenhöfe. Ein Polizeihof bietet Standfläche für die Dienstfahrzeuge, während der begrünte, kontemplative Innenhof die Mitarbeitenden mit Sitzgelegenheiten zum Verweilen einlädt.
Auffällige rote Ziegelfassade
Besonders ins Auge fällt die markante Klinkerfassade aus Ziegeln in einem typischen roten Farbton, die durch schmale, raumhohe Fenster durchbrochen wird. Diese Gestaltung verleiht dem Gebäude eine eher geschlossene Außenwirkung. Die Büro- und Aufenthaltsräume hingegen orientieren sich mit großzügigen raumhohen Fenstern hin zu den zwei Innenhöfen. Mehrere Sozialräume in den Eckbereichen sind komplett verglast und bieten eine schöne Aussicht über das Viertel und den Reesepark.
Enge Abstimmung mit dem Nutzer bei der Planung
Der Entwurf für die neue PI-West wurde in enger Zusammenarbeit mit der Polizei entwickelt. Dabei war es wichtig, die Planungsgrundsätze für polizeilich genutzte Gebäude einzuhalten und gleichzeitig ein modernes, ansprechendes Raumkonzept zu schaffen. Zahlreiche Abstimmungsgespräche mit den zuständigen Ansprechpartnern bei der Polizei trugen dazu bei, die funktionalen Anforderungen zu erfüllen.
Nachhaltige Bauweise und moderne Technik
Bei der Planung wurde neben der Funktionalität großer Wert auf die Nachhaltigkeit gelegt. Begrünte Fassaden im Innenhof und Dachbegrünung sorgen für einen ausgeglichenen Wärmehaushalt, während die Massivbauweise und die Begrenzung der Fensterflächen im Sommer vor Erwärmung schützen und im Winter Wärmeverluste vermindern. Eine Photovoltaikanlage auf dem gesamten Dach mit einer Leistung von ca.130 kWp dient zur Stromerzeugung. Die Abwärme der Serveranlage im Gebäude wird zur Unterstützung der Warmwasserbereitung genutzt.
Darüber hinaus setzt das Staatliche Bauamt Augsburg auf den Einsatz der sogenannten Betonkernaktivierung. Hierbei werden vorgefertigte Rohrsysteme in die Betonteile des Gebäudes eingebaut. Darin zirkuliert Wasser, das je nach Temperatur Wärme aus der Decke aufnimmt und so im Sommer kühlt bzw. an die Decke abgibt und auf diese Weise im Winter heizt. Ein Grundwasserbrunnen ergänzt das System, indem er das gleichbleibende Temperaturniveau des Grundwassers über Wärmetauscher zur Temperierung der Räume nutzt. Der verbleibende Energiebedarf wird durch Fernwärme gedeckt.
Die Lüftungsanlagen im Gebäude sind mit Wärmerückgewinnung ausgestattet und ein modernes Wassermanagementsystem sorgt für sauberes Trinkwasser. Darüber hinaus gibt es ein intelligentes System zur Gebäuderegelung, das nach aktuellen Wettervorhersagen vorausschauend kühlt und heizt.
Für klimafreundliche Mobilität stehen rund um das Gebäude E-Ladesäulen für Autos und E-Bikes zur Verfügung, darunter 14 Lademöglichkeiten für Dienstfahrzeuge, acht für Mitarbeitende, zwei für Besucher und vier für Dienstfahrräder (E-Bikes).
Das Staatliche Bauamt plant die Übergabe des neuen Gebäudes an die Polizei für den Januar 2026. Nach momentanem Stand wird sowohl der Zeit- als auch der Kostenplan eingehalten.