Das Besondere an dem Gebäude ist seine Bauweise aus 54 Fertigmodulen.
Das Besondere an dem Gebäude ist seine Bauweise aus 54 Fertigmodulen. © StBAA

Fertigstellung des neuen Forschungs- und Laborgebäudes an der Universität Augsburg

Augsburg, 06.12.2024 – Das neue Forschungs- und Laborgebäude an der Universität Augsburg ist fertig und an die Universität Augsburg übergeben. Besonders daran ist seine Errichtung aus einzelnen Fertigmodulen, die in einer Fabrik hergestellt und per Schwerlasttransport zur Baustelle geliefert wurden. Innerhalb von nur vier Wochen stand so der Rohbau des Gebäudes. Der gesamte Bauprozess, einschließlich des Ausbaus wurde dann in einer Zeitspanne von nur knapp 12 Monaten realisiert. Die offizielle Übergabe an die Universität erfolgte am 11. Dezember 2024. 

Auf dem ehemaligen und wenig genutzten Parkplatz zwischen dem Physikgebäude und dem Innovationspark hat das Staatliche Bauamt Augsburg ein dreigeschossiges Bürogebäude mit einem angegliederten zweigeschossigen Labortrakt in Modulbauweise errichtet. Der Bau ist Teil der Regierungserklärung Hightech Agenda Bayern des Bayerischen Ministerpräsidenten aus dem Oktober 2019. Diese zielt darauf ab, Bayern als Innovationsstandort zu stärken und die wirtschaftliche Entwicklung des Freistaates nachhaltig zu fördern.

Viel Platz für Forschung und Lehre

Das neue Gebäude erstreckt sich über eine Länge von rund 55 m und eine Breite von knapp 28 m mit einer Höhe zwischen 8 bis 11 m. Es bietet mit 2.280 m2 Nettoraumfläche Platz für 14 Labore und einen Bürokomplex für die drei Lehrstühle Biologie, Bioorganische Chemie und Quanteninformatik. Die modernen Räume schaffen bestmögliche Lehr- und Forschungsbedingungen.

Durch die Nutzung des Parkplatzes wurde eine erneute Flächenversiegelung vermieden. Raum, der nicht für das Gebäude benötigt wird, bleibt weiterhin als Parkplatz nutzbar. Das neue Gebäude führt die städtebauliche Linie des nördlich angrenzenden Physikgebäudes weiter, damit ein harmonisches Gesamtbild auf dem Campus entsteht.

Kurze Bauzeit durch Modulbauweise

„Das Gebäude besteht aus 54 Fertigmodulen in verschiedenen Größen, die in der Fabrik vorgefertigt wurden. Das größte Modul misst 14,6 m x 3,4 m und ist 4 m hoch“, erklärt Dana Brettel, zuständige Abteilungsleiterin im Staatlichen Bauamt Augsburg. Die Module wurden vorrangig nachts mittels Schwerlasttransportern innerhalb weniger Tage vom rund 500 km entfernten Friesenhagen auf die Baustelle geliefert und anschließend zu einem Gebäude zusammengefügt. Innerhalb von nur vier Wochen stand damit der Rohbau. Der gesamte Bauprozess, einschließlich des Ausbaus dauerte so nur rund zwölf Monate.

Das Gebäude ist ein Stahlmodulbau mit außenliegender Dämmung sowie einer vorgehängten hinterlüfteten Holzfassade, teilweise begrünt. Der Gebäudekern und die Treppen bestehen aus Stahlbeton. Das Flachdach hat eine geringe Neigung, eine sogenannte Gefälledämmung, damit Regenwasser zügig abfließt und sich keine Pfützen bilden. Das Dach wird extensiv begrünt. Auch die Vorbereitung für eine Photovoltaikanlage gibt es bereits.

Klimafreundlich gebaut

Durch den Einsatz des nachwachsenden Baustoffes Holz in der Fassadengestaltung wird die CO2-Bilanz des Hauses positiv beeinflusst. Die Wärmeversorgung erfolgt nachhaltig über das bestehende Fernwärmenetz.

Die Fassade wird mit Rankpflanzen an einer Stahlrohrkonstruktion begrünt. Dies verbessert die Luftqualität und sorgt für eine erhöhte Aufenthalts- und Umgebungsqualität. Die Begrünung trägt außerdem zu einer natürlichen Kühlung des Gebäudes dank Verschattung bei. Der Energiestandard liegt deutlich unterhalb des gesetzlich vorgeschriebenen Standards des Gebäudeenergiegesetzes.

Weiterhin gibt es zahlreiche Fahrradstellplätze, davon sechs E-Bike Ladestellplätze und Ladesäulen für E-Autos.  

Rund 20 Millionen Euro kostete der Bau. Der Freistaat Bayern investierte ca. 10 Millionen in das Projekt. Die übrigen 10 Millionen Euro finanzierte die Universität Augsburg aus eigenen Mitteln.