Visualisierung Modulbau
Visualisierung Modulbau © WGA ZT GmbH

Modulbau an der Universität Augsburg schreitet voran

Die Universität Augsburg erhält ein neues Forschungs- und Laborgebäude. Auf dem ehemaligen Parkplatz zwischen der Physik und dem Innovationspark baut das Staatliche Bauamt Augsburg ein dreigeschossiges Bürogebäude mit einem angegliederten zweigeschossigen Labortrakt in Modulbauweise. Einziehen soll hier der Lehrstuhl für Technische Biologie. Zudem entstehen Labore für den neuen Lehrstuhl für Bioorganische Chemie. Nun wurden bereits die ersten Module geliefert und der Aufbau kann beginnen.

Bauausführung beginnt

Die Planungen für das neue Forschungs- und Laborgebäude begannen bereits im Frühjahr 2022. Die Generalplanung wurde durchgeführt von der Firma WGA ZT GmbH in Wien. Für die weitere Planung und die Bauausführung wurde der Totalunternehmer Fa. ALHO Systembau GmbH beauftragt.

„Mit Lieferung der ersten Module kann nun die Bauausführung beginnen“, erklärt Dilara Purkert, Abteilungsleiterin der zuständigen Liegenschaftsabteilung am Staatlichen Bauamt Augsburg. „Hierbei werden nun die einzelnen Module aufgestellt und zu einem Gebäude zusammengefügt.“ Der Bau besteht aus insgesamt 54 Modulen. Aufgrund der Größe können nicht alle Module auf einmal geliefert werden. Es werden pro Nacht bis zu acht Module per Schwertransport auf die Baustelle transportiert und tagsüber montiert. So viele Module können pro Tag aufgebaut werden. Eine Lagerung weiterer Module vor Ort ist aus Platzgründen nicht möglich. Momentan sind acht Montagetage angesetzt. Die Fassade des Modulbaus wird aus einer vorgehängten Holzfassade aus Douglasie bestehen und soll begrünt werden.

Das Richtfest, an dem voraussichtlich auch der Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, teilnehmen wird, ist bereits für Ende April 2024 geplant. Anschließend findet der Innenausbau statt. Der Bau soll Ende 2024 fertiggestellt sein.

Zudem wird eine Übergabestation für eine redundante Stromversorgung auf dem Campus gebaut, um die Sicherheit der Stromversorgung zu steigern. Die Optik des Technikgebäudes wird dem Modulbau angepasst und erhält ebenfalls eine begrünte Holzfassade.

Vorteile der Modulbauweise

Bei der Modulbauweise werden vorgefertigte Raumeinheiten nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt. Die dreidimensionalen, vollständig montierten Raummodule werden auf die Baustelle transportiert und mit Hilfe eines Baukrans positioniert und zu einem fertigen Gebäude verbunden. Dies hat eine Menge Vorteile. Die Bauabläufe, also die vorbereitenden Arbeiten auf der Baustelle z.B. der Bau der Fundamente sowie die Herstellung der Module, können so gleichzeitig stattfinden und unterliegen weniger witterungsbedingten Zeitverzögerungen. Zudem können die Module wetterunabhängig produziert werden.

Die Modulbaufirma wurde hier als Totalunternehmer beauftragt. Gerade zeitintensive und betreuungsintensive Schnittstellen wie bei der konventionellen Bauweise fallen so weg, da nur ein Unternehmen für die Ausführungsplanung und bauliche Umsetzung zuständig ist.

Hightech Agenda ebnet Weg für schnelle Errichtung

Der Bau ist Teil der Modulbauoffensive im Rahmen der Hightech Agenda Bayern, die die Bayerische Staatsregierung im Oktober 2019 auf den Weg brachte. Der Freistaat investiert hierbei rund 5,5 Milliarden Euro in Forschung und Wissenschaft. Rund 550 Millionen Euro stehen hierbei für Bau- und Sanierungsprojekte in Bayern zur Verfügung. Auch das Programm für Modulbauten an den Universitäten und Hochschulen im gesamten Freistaat wurde in diesem Zuge gestartet. Es sollen neue Räume sowohl für die derzeitigen Studierenden und Mitarbeitenden als auch für die bayernweit rund 2.500 neuen Stellen geschaffen werden, die an den bayerischen Hochschulen entstehen sollen.

Die HTA fördert durch diese Offensive die Entwicklung eines modernen Life Science-Standorts an der Universität Augsburg. Der Bau des neuen Forschungsgebäudes bildet hierbei ein wesentliches Element für den Brückenschlag von der Physik und Chemie zur Biologie und Medizin. Mit diesem Bauprojekt wird insbesondere die Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Physik und der Medizinischen Fakultät verstärkt.

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